Gesellschaftskritik
Eigentlich will ich in Ruhe meinen Hobbies frönen und mich nicht mit den aufdringlichen Problemen der bösen Welt herumplagen. Aber als sensibler Künster grüble ich über allerlei Dinge und freie Meinungsäußerung ist mir sehr wichtig. Also lasst uns abtauchen in die vergifteten Abgründe des gesellschaftskritischen Diskurses.
Inhalt
- Einleitung
- Wirtschaft
- Arbeit
- Politik
- Religion
- Wissenschaft
- Bürokratie
- Digitalisierung
- Adel
- Zwischenmenschliche Beziehungen
Einleitung
Da sich das menschliche Individuum ungefragt zu einem Herdentier entwickelt hat, ist es genötigt, sich mit anderen Artgenossen abzugeben und hat ein mehr oder weniger ausgeprägtes Sozialverhalten entwickelt. Da seine zerbrechliche Psyche jedoch nicht auf objektive Wahrheitsfindung und globales, nachhaltiges Denken ausgelegt ist, sondern noch in steinzeitlicher Manier auf kurzfristigen Jagderfolg und das Durchsetzen der eigenen Sippe in einer erbarmungslosen Wildnis, bricht sie leicht unter der Last der modernen, komplexen Welt, in der wir ständig mit schlechten und falschen Nachrichten und ihren weitreichenden Folgen konfrontiert werden und unsere Triebe im Zaum halten müssen. Der Mensch ist anfällig für Denkfehler und Manipulation, hängt Irrtümern und Bequemlichkeiten nach, um seinen Geist vor Überforderung zu schützen, während dieses Verhalten weitaus größeren Schaden für die Menschheit als Ganzes anrichtet.
Die allumfassenden Abhängigkeiten sind ein fundamentaler Fehler der Welt. Anstatt dass jeder sich seine eigene Welt schaffen kann und Interaktion nur dort stattfindet, wo sie freiwillig und förderlich ist, werden alle Lebewesen in eine Welt zusammengepfercht und gehen sich gegenseitig auf den Sack. Dabei setzt sich das Recht des Stärkeren bzw. des Angepassteren durch. Dies sorgt für den Aufstieg der skrupellosesten Tyrannen und deren gehorsames Gefolge.
Man kann den Menschen ihre Verderbtheit nicht einmal zum Vorwurf machen, denn sie ist das konsequente Resultat einer von Grund auf schlechten Natur. Fortschritt ist theoretisch möglich, doch ihn praktisch umzusetzen ist ein zäher Kampf gegen die menschliche Natur und die Logik der Welt. Wir leben in einer historischen Ausnahmesituation. Was heutzutage als unterdurchschnittlicher Lebensstandard gilt, ist mehr Luxus, als die meisten Herrscher in der Geschichte hatten. Wir meckern auf extrem hohem Niveau. Doch der Wunsch nach Verbesserung ist niemals verwerflich. Erst wenn jedes vergangene, gegenwärtige und zukünftige Quäntchen Leid aus der Existenz getilgt wurde, hat es diese Welt verdient, dass man nicht mehr über sie meckert.
Die 3 Säulen des gesellschaftlichen Übels
Wirtschaft, Politik und Religion: Dies sind die drei großen Themenkomplexe, die die Gesellschaft spalten und zu endlosem Streit und Elend führen. Jeder jemals geführte Krieg fußte auf mindestens einer dieser drei Säulen. Genau wie bei der Gewaltenteilung gehören diese Dinge getrennt, um ihre Zerstörungskraft in Schach zu halten.Wirtschaft
Ursprünglich erfunden, um den Menschen mehr Möglichkeiten durch gegenseitigen Austausch zu geben, hat sich die Wirtschaft zu einem wuchernden Krebsgeschwür aus virtuellen Zahlen entwickelt, das über Wohl und Wehe jenseits der tatsächlichen Verfügbarkeit von Gütern entscheidet, und dessen die Menschheit kaum noch Herr wird. Geschickte Geschäftsleute winden sich durch die Abhängigkeiten, alle anderen sind dazu verdammt, deren Melkvieh zu sein. Geld regiert die Welt und der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Ressourcen sind geografisch ungerecht verteilt. Die Abhängigkeiten zwingen einen auch abseits von Gier oder Gleichgültigkeit in das schmutzige Geschäft einzusteigen. Selbst mit den Grundbedürfnissen wie Nahrung, Medizin und Wohnraum wird schamlos Profit gemacht. Viele Geschäfte sind in der Hand von Großkonzernen und Schurkenstaaten. Die ganze Welt ist bereits unter den Reichen und Mächtigen aufgeteilt und Neueinsteiger haben kaum Chancen, wenn sie nicht nach deren Regeln tanzen. Jedes Unternehmen, sei es aus noch so altruistischen Motiven gegründet worden, wird sobald es wächst, unter dem charakterverderbenden Einfluss des Geldes zu einer gnadenlosen Ausbeutungsmaschine werden. Die Wirtschaft ist ein Monster, das sich immer in den Vordergrund drängt und ununterbrochen gefüttert werden will. Die weltwirtschaftlichen Verstrickungen sind so stark, dass jede Unregelmäßigkeit zur existentiellen Bedrohung globalen Ausmaßes wird. Wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, ist die Wirtschaft immer als erstes am Heulen und überall brechen die Börsenkurse ein. Trotzdem profitieren am Ende immer die Superreichen und das einfache Volk muss es ausbaden.
Ein freier Markt zwingt einen zur Skrupellosigkeit, um nicht am falschen Ende der Nahrungskette zu landen. Großer Wohlstand kann nur zulasten Anderer erlangt werden und natürlich sind dabei jene am erfolgreichsten, die besonders gierig und empathielos sind. Die angebliche Freiheit im Kapitalismus wird von der Unfreiheit der Natur anulliert. Man kann sich sein Geburtsumfeld und seine Persönlichkeit nicht aussuchen. Menschen mit gering ausgeprägtem Geschäftsinstinkt und Konkurrenzdenken haben von Vornherein die Arschkarte gezogen. Aber wenn der Staat versucht, gerecht zu verteilen und Verzicht zu propagieren, scheitert das am menschlichen Egoismus. Wer mit Maloche keinen Reichtum erlangen kann, wird entweder ein fauler Schmarotzer oder ein linientreuer Eiferer, der sich Privilegien erhofft, indem er sich beim Staat anbiedert und anderen das vermeintlich selbstlose Weltbild aufzwingt. Man kann versuchen einen Kompromiss irgendwo dazwischen zu finden und landet leicht bei dem Schlechtesten aus beiden Systemen.
Dinge wie Gewerkschaften, Verwertungsgesellschaften oder Manager sollten einem eigentlich im Kampf gegen die Ausbeutung beistehen, doch sie entwickeln sich selbst zu mafiösen Ausbeutern, die zuerst ihre Bestandsnutzer entmündigen und dann Außenstehende erpressen, indem sie alles so manipulieren, dass man ohne sie gar nichts mehr machen darf.
Geld
Da beim direkten Tauschhandel nicht jeder immer die passenden Waren parat hat, wurde das Geld als Tauschmittel erfunden. Klingt nach einer guten Idee, soweit der Wert stabil und nachvollziehbar ist, und die Möglichkeiten, Geld zu erhalten und zu verlieren fair sind. Doch mit der Erfindung von Scheidemünzen, Papiergeld und schließlich Buchgeld hat sich der Wert des Geldes zunehmend von tatsächlichen, messbaren Werten entfernt. Der Glaube an virtuelle Zahlen, und deren Manipulation bestimmen über Wohl und Wehe der Menschen. Der große Reibach wurde noch nie mit ehrlicher Arbeit gemacht, sondern durch ominöse Geschäftemacherei mit unverständlichem Finanzkauderwelsch. Dies führt zu grotesken Absurditäten, z.B. dass Verschwendung, Leerlauf und Umwege profitabler sind, als Nachhaltigkeit oder dass nicht einmal echte Güter und Dienstleistungen gehandelt werden, sondern nur virtuelles Geld hin und her geschoben wird, um neues Geld zu erzeugen. Die Inflation frisst jeden hart ersparten Notgroschen auf und soll dich dazu drängen, in maßlosen Konsum oder undurchsichtige Geldanlagen zu investieren, um das kranke Wachstum weiter anzukurbeln. Sein Geld einfach zu behalten, bis man es wirklich braucht, wird einem nicht gegönnt. Nur die risikoreichen, halbseidenen Spekulationen sind wirklich rentabel, ansonsten ist alles, was man von Geldanlagen hat, eine uferlose Zettelwirtschaft, denn jeder Kassenbon muss bei jeder Ampelüberquerung nachgewiesen werden, weil gesetzlich legitimierte Langfinger hinter jeder Hecke lauern, um dich auszunhemen oder juristisch zu zerstören, wenn du ihnen ihren unverdienten Beuteanteil vorenthälst.Kosten
Nichts ist umsonst in dieser missgünstigen Dreckswelt. Es wäre noch tolerabel, wenn man sein Geld vorwiegend für Dinge ausgeben würde, die auch einen Mehrwert für einen selbst haben. Aber das meiste Geld geht drauf für undankbaren Mist wie Steuern, Gebühren, Versicherungen, Raparaturen. Man kommt kaum dazu, in Verbesserung zu investieren, weil man permanent damit beschäftigt ist, die Verschlechterung zu bekämpfen. Die Schlechtigkeit ist so überwältigend, dass ein Einzelner sie kaum stemmen kann, deshalb haben wir Arbeitsteilung, Sozialwesen und Organisationen erfunden, um den Aufwand entsprechend zu verteilen. Damit muss man jedoch auch die Unzulänglichkeiten der Anderen mitbezahlen. Aufgeblähte Verwaltungsapparate, schlechtes Management, krankmachende Arbeitsbedingungen, Verschwendung, Veruntreuung, Korruption und Profitgier treiben die Kosten immer weiter in die Höhe. Dazu kommt noch die absichtliche Vernichtung von Wohlstand durch Krisen schürende Arschlochpolitiker. Die Inflation ist nichts anderes als massenhafter Diebstahl am Volk.Als gewöhnlicher Bürger hat man kaum eine Chance auf eine faire Preisverhandlung. Unternehmen und Institutionen diktieren einem ihre eigennützigen Geschäftsbedingungen. Sie können die Preise erhöhen und Leistungen kürzen, wie sie lustig sind und wir sind dem Wucher wehrlos ausgeliefert. Am Schlimmsten ist der Staat. Da musst du nichtmal einen Vertrag unterschrieben haben, bevor sie dir an die Wäsche gehen. Der Staat darf dich ungestraft ausrauben, aber du hast nicht das Recht, aus dem Geschäft auszusteigen, wenn du mit dem Service nicht zufrieden bist. Zum Dank darfst du noch für die Räuber die Beute zählen und eine umständliche Steruererklärung machen. Selbst im Einzelhandel kann man nicht mehr feilschen. Verkäufer sind meist nur Angestellte, die selber gar nicht die Preise ändern dürfen, elektronische Zahlungssysteme sind sowieso völlig unflexibel. Außerdem verdirbt die beschissene Bürokratie wieder alles, denn jede Zahlungsunregelmäßigkeit verursacht einen riesigen Aufwand in der Buchhaltung oder ist möglicherweise illegal, worauf natürlich kein Händler Bock hat. Und so wird unser Leben zum Großteil von Geldsorgen geprägt.
Schulden
Irgendwer hatte die Idee, wenn man etwas nicht sofort bezahlen kann, bezahlt man es halt später und notiert das solange als Minusbetrag. Klingt erstmal sehr entgegenkommend. Aber aufgrund der religiösen Überhöhung des Geldes ist auch dieses Konzept in völlig absurde Sphären entglitten. Zinsen wurden als Entschädigung eingeführt, dafür dass der Gläubiger eine Weile sein Geld weggibt und selbst weniger zur Verfügung hat. Aber heutige Kreditinstitute betreiben das rein geschäftsmäßig. Dort muss niemand Verzicht in seinem Privathaushalt üben. Alles ist von vorn herein durchkalkuliert und auf Profit ausgelegt. Es ist moralisch fragwürdig anderen ohne Not überzogene Zinsen abzuzocken. Zudem existieren Schulden nur als Konzept, sie haben keine wirkliche Substanz. Politiker verprassen die Steuergelder und erzeugen Fantastilliarden an imaginärem Minusgeld, das aber bis in alle Ewigkeit gespeichert wird. Dann palavern sie über Sparmaßnahmen und Neuverschuldung, als ob sich allen Ernstes jemand einbildet, dass das jemals zurückgezahlt werden könnte. Die Welt dreht sich weiter, niemand kann darauf warten, dass sich dieses völlig dysfunktionale System plötzlich einrenkt. Eher geht die Zivilisation unter, und dann kräht da kein Hahn mehr nach.Arbeit
Arbeit ist zunächst ein notwendiges Übel. Manche haben Glück und finden Erfüllung in einer notwendigen Tätigkeit oder schaffen es, eine nutzlose Tätigkeit geschickt zu vermarkten. Andere sind damit verflucht, dass es ihnen sogar erfüllende Tätigkeiten vermiest, sobald sie unter finanziellem Zwang ausgeübt werden. Anstatt, dass nun das notwendige Übel möglichst klein gehalten wird, gerecht verteilt und so angenehm wie möglich gestaltet wird, dass auf Kooperation statt Konkurrenz gesetzt wird, spielt die naturgegebene Dynamik, dass sich immer das Schlechte durchsetzt, den Unsensiblen die Autorität in die Hände, denen es nichts ausmacht, sich selbst und ihre Mitmenschen zu schinden. Diese Leute steigen sozial auf und verherrlichen von ihrem hohen Ross Arbeit als Tugend und Privileg, mit Verachtung und Unverständnis für jene, die mies bezahlte, unnütze und unbefriedigende Drecksarbeit verrichten müssen oder sich andere Prioritäten setzen, als nur zu malochen. Arbeit wird als Wunderheilmittel aller Probleme gepriesen, und von einer unter Umständen als sinnvoll erlebten Tätigkeit zum Lebenssinn selbst erhoben, an dem keine Kritik geduldet wird. Sie behaupten, Arbeit hätte einen Wert an sich, aber wenn du bescheiden und großzügig auf deinen Anteil wertvoller Arbeit verzichtest und anderen überlässt, dann ist Arbeit plötzlich wieder eine lästige Pflicht, die sie nicht wollen. Wer nicht genug leistet, wird diskriminiert, doch belohnt wird vor allem die Leistung als Marktschreier, nicht der wirkliche Dienst an der Gesellschaft.
Es ist ein alter und nachvollziehbarer Menschheitstraum, dass Maschinen die Arbeit erledigen, damit wir unsere Zeit schöneren Dingen widmen können, der Muße, der Kultur und dem Pflegen unserer Beziehungen und Hobbies. Doch wann immer durch Automatisierung ein Freiraum entsteht, wird den Menschen dies nicht gegönnt. Die Arbeiter werden entweder entlassen oder müssen die gesparte Zeit mit mehr Maloche füllen und die Bonzen streichen die Gewinne ein. Die Gier Weniger zwingt alle anderen mitzuziehen und ihre Produktivität zu steigern, damit sie konkurrenzfähig bleiben. So schuften wir selbst im digitalen Zeitalter noch wie die Maulesel und anstatt sich zu freuen, dass die Technik das Leben erleichtert, muss man Angst um seinen Lebensunterhalt haben. Da immer mehr sinnstiftende Tätigkeiten automatisiert werden, müssen sich die Leute immer sinnlosere Produkte und Dienstleistungen ausdenken, um noch irgendwo Geld herzukriegen.
Arbeit zerstört soziale Kontakte. Freunde und Familie verlieren sich aus den Augen, weil jeder der Arbeit hinterherziehen muss. Während früher der Arbeitsplatz noch als einer der wichtigsten und beständigsten Orte menschlicher Begegnungen galt (was auch seine Nachteile hatte), sind heute Mobilität, Jobwechsel, Überlastung und unsoziales Klima unfruchtbarer Boden für das Miteinander. Das Internet verspricht eine viel größere und zielgruppengerechtere Auswahl an Bekanntschaften, als die nervigen Arbeitskollegen, die man sich nicht selbst ausgesucht hat, kann dieses Versprechen aber nicht halten.
Die Gesellschaft ist geradezu besessen von Arbeit und Geld. Der Beruf wird oft in einem Atemzug mit dem Namen einer Person genannt, als ob es integraler Bestandteil dieser Person wäre. Bei Kontakt mit Leuten abseits des täglichen Umgangs wird sich zuallererst nach dem Beruf erkundigt. Nicht nach den Interessen und Leidenschaften, nach dem letzten freudigen Ereignis, dem Lebensmotto, der Weltanschauung oder den Hobbies. Dabei sind es die Hobbies, die man freiwillig, ohne Bezahlung und aus Freude an der Sache macht, was viel mehr über einen aussagt, als die Erwerbstätigkeit. Und als Zweites fragen sie nicht, ob die Arbeit erfüllend ist, das Arbeitsklima angenehm und die Kollegen nett, oder welche interessanten Details es bei den Tätigkeiten gibt, sondern nur wieviel man damit verdient. Immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit, Geld, Geld, Geld.
Freizeitverlust
Ein Tag hat 24 Stunden. Wenn man das aufteilt in 8h Arbeit, 8h Freizeit, 8h Schlaf, wirkt es auf den ersten Blick gerecht verteilt. Aber die 8h Arbeit sind nur die reine Erwerbstätigkeit. Dazu kommt noch Körperhygiene, Nahrungsaufnahme, Pendelwege, Hausarbeit, Besorgungen, bürokratische Scherereien, eventuelle Nebenjobs, die du von deiner Freizeit oder Schlaf abzwacken musst. Auch Pausen kann man nicht zur Freizeit zählen, denn da muss man sich erholen und hastig sein Pausenbrot herunterschlingen, sie stehen einem nicht wirklich für die eigenen Interessen zur Verfügung. Schlaf ist ohnehin eine von der Natur diktierte Zeitverschwendung. Selbst wenn du so viel Geld scheffelst, dass du dir alles kaufen kannst, hast du keine Zeit, es zu genießen.Schule
Schule ist Sklaverei und Kinderarbeit. In der Zeit, in der man eigentlich seine Jugend genießen sollte, wird man genötigt, sich in der Schule den Arsch platt zu sitzen. Mit Verweis auf die chancenlosen Kinder in armen Ländern und dem noch viel schlimmeren Berufsleben wird die Schule als Privileg dargestellt. Anstatt immer die schlechtesten Beispiele als Maßstab zu nehmen und Probleme zu relativieren, sollte man in jeder Stuation die Klagen der Betroffenen ernst nehmen und Verbesserung anstreben.Die natürliche Neugier der Kinder hat sich wie üblich in einer Zeit entwickelt, als die Menschen in kleinen Nomadengruppen lebten. Sie wurden ganz von selbst in die Tätigkeiten mit einbezogen, die einen direkten, praktischen Bezug zum Überleben hatten. Und es gab ohnehin nich vieles, das interessanter war. Heute braucht man für alles abstraktes Spezialwissen, Arbeit ist entfremdet und langweilig und es gibt so viel ablenkende Unterhaltung. Da kann man von Kindern nicht erwarten, dass sie von alleine lernen. Trotzdem existiert die Neugier noch und Wissen kann sehr interessant sein. Aber die Schule saugt aus allem die Freude und tötet die Energie der Kinder ab. Das Schulsystem wurde nicht im Interesse der Kinder und ihrer gesunden Entwicklung gestaltet, sondern im Sinne der Wirtschaft, um autoritätshörige, belastbare Arbeitsroboter heranzuzüchten. (vgl. Schule)
Bewerbung - Unkultur der Unaufrichtigkeit
Arbeitssuche ist nur etwas für Schauspieler und Menschen ohne Selbstachtung. Das ganze Thema ist durchsetzt von Lügen und Heuchelei. Das fängt schon beim Bewerbungstraining an. Da wird einem erzählt, man solle authentisch und individuell sein, und im gleichen Atemzug diktieren sie einem hochnotpeinlich jedes Detail, von der gestelzten Anrede über kriecherische Floskeln bis zur millimetergenauen Ausrichtung des Bewerbungsfotos. Wenn man auf diesen Widerspruch hinweist, begegnet man nur Unverständnis und Aggressivität. Von klein auf bekommt man eingetrichtert: der archetypische Chef ist autoritär, spießig, humorlos, prüde und empathielos. Er ist nur an Profit interessiert und scheißt auf das Wohl seiner Angestellten. Er schmeißt einen beim kleinsten Fehlverhalten raus.Beim Bewerbungsverhör gibt es unzählige Verhaltensvorschriften, die es zu einer unmenschlichen, verkrampften Konversation machen. Natürlich spricht keiner offen aus, dass Arschkriecherei genau das ist, was man tun soll, aber geschickt verpackte und gut dosierte Arschkriecherei ist trotzdem Arschkriecherei. Es wird die totale Aufopferung für das Unternehmen und eine chirurgisch präzise Balance der emotionalen Äußerung verlangt. Emotionen dürfen gezeigt werden, solange es zeigt, dass dir die Stelle wirklich wichtig ist, aber sobald deine Emotionen einen Tick zu unprofessionell oder selbstbezogen wirken, hast du verschissen. Mit hinterhältigen Psychotricks werden Bewerber ausgehorcht und aufgrund kleiner Persönlichkeitsfehler abgestraft. Sie wissen genau, welchen Hungerlohn sie zu zahlen bereit sind, verlangen aber von den Bewerbern, eine Gehaltsvorstellung zu äußern, um einen weiteren Grund zu haben, einen abzulehnen, wenn man was Falsches sagt.
Der Lebenslauf trägt schon im Namen die Ansicht, dass das Leben mit Arbeit gleichzusetzen wäre und dementsprechend wird auch verlangt, dass man seine Lebensentscheidungen nicht nach eigenen Bedürfnissen trifft, sondern danach, einen makellosen Lebenslauf zu haben und dem Arbeitsmarkt zu gefallen. Wer Karriere nicht als primäres Lebensziel hat, muss sich überall rechtfertigen. Kein Wunder, dass es da oft zu Beschönigungen und Betrug kommt.
Auch die Arbeitgeber sind verlogen. Werben sie für ihr Unternehmen, begegnet man Fotos glücklicher Menschen, die ihre Arbeit als Himmel auf Erden preisen und jeden noch so banalen Job als zukunftsweisenden Karriereweg darstellen. In Stellenanzeigen werden regelmäßig völlig überzogene Ansprüche gestellt, die später gar nicht benötigt werden, um Normalsterbliche von Vornherein zu vergraulen und einen Workaholic-Kult zu fördern. Zwei Anforderungen dominieren: Mathe und der Umgang mit Menschen. Wenn dir eins davon nicht liegt, ist deine Jobauswahl drastisch eingeschränkt, wenn dir beides nicht liegt, sinkt sie auf null. Wenn du nicht mit mindestens 2 Jahren Berufserfahrung geboren wurdest, will dich ohnehin keiner. Teamfähigkeit, herzallerliebst! Dieses Wort wird ohne Sinn und Vertstand in jede Stellenanzeige geklatscht. Sich modern präsentierende Unternehmen locken mit kumpelhaftem Auftreten und gemütlichen Sitzecken, dringen damit aber bloß in dein Privatleben ein und manipulieren dich emotional, um dir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn du die "Familie" im Stich lässt. Eine weitere schmähliche Unaufrichtigkeit ist, dass man den Arbeitgebern verboten hat, in Arbeitszeugnissen Schlechtes über die Person zu schreiben. Das hat nur dazu geführt, dass sie einen Geheimcode aus Steigerungsformen positiver Begriffe verwenden, um hinterrücks zu lästern und einem den Ruf zu ruinieren.
Professionalität ist eine elitäre Attitüde, die darauf bedacht ist, möglichst keine Berührungspunkte mit allem Menschlichen und Unvollkommenen zu haben. Eine polierte Fassade seelenloser Oberflächlichkeit. Arbeitgeber spionieren deine privaten Internetaktivitäten aus, um irgendwelche Makel zu finden, die das Unternehmen um 10 Ecken herum eventuell schlecht repräsentieren könnten. Man muss geradezu ein geheimes Doppelleben führen, um seine weiße Bewerberweste nicht zu riskieren. Die Krönung des Ganzen ist, dass das alles völlig kritiklos hingenimmen wird. Obwohl jeder weiß, dass nicht jeder Beruf ein Traumberuf ist, dass man meistens nur wegen des Geldes arbeitet, und dass das ganze Geschleime bei Bewerbungsverhören unaufrichtig ist, halten die Leute dieses Lügengebäude aufrecht. Mit euphemistischem Neusprech werden jede Saison Berufseinsteiger auf ihre Versklavung eingeschworen, als wäre es das höchste Glück auf Erden.
Ausbildung
Es könnte so einfach sein. Man fängt einfach irgendwo an zu arbeiten, übernimmt die Aufgaben, die gerade anfallen und lernt dabei ganz automatisch, was man benötigt. Aber weil alles von Bürokratie und Leistungswahn durchseucht ist, kann man nichts ohne Verträge, Zeugnisse und Zertifikate machen. Man muss alles planen und im Voraus wissen, denn eine Ausbildung abzubrechen gilt als großer Schandfleck im Lebenslauf. Dann muss man innerhalb einer viel zu knapp bemessenen Zeitspanne das ganze Wissen in sich reinprügeln, denn jedes Jahr, dass man nicht mit Maloche verbringt, gilt als "verloren". Vieles von dem Wissen braucht man später gar nicht, vergisst es sowieso wieder oder es ist bald überholt. Man muss es nur lernen, um es in einer unnötig stressigen, an der Arbeitswirklichkeit vorbeigehenden Prüfung auskotzen zu können.Politik
Leben und leben lassen. Die Politik steht diesem schönen Leitgedanken entgegen, denn sie behandelt gerade nicht die individuellen Entscheidungen, sondern die Fragen des Gemeinwesens, bei denen man es niemals allen recht machen kann. Menschen haben das Talent, gute Grundideen immer auf die schlechteste und pervertierteste Weise umzusetzen. Politik ist von Natur aus hässlich, denn die "wichtigen" Themen sind in der Regel immer die Langweiligsten und Unangenehmsten. Deshalb fühlen sich auch hauptsächlich die langweiligsten und unangenehmsten Leute zur Politik berufen. Eine Horde schmieriger Lobbyisten und Demagogen manipuliert die niederen Instinkte der Massen für ihre eigenen Zwecke. Wie überall sonst gilt auch in der Politik: das Schlechte setzt sich von selbst durch. Deshalb muss man sich stets zum Vorwurf machen lassen, sich nicht genug engagiert zu haben, als ob man für die Dummheit Anderer oder die Schlechtigkeit begünstigende Natur verantwortlich wäre. Wer einmal beginnt, sich mit Politik zu befassen, hat nur noch Kummer, denn Despoten wachsen wie Unkraut. Und wenn du nichts mit Politik zu tun haben willst, zieht sie dich tückisch in ihren Sumpf. Sobald du eine Meinung zu irgendetwas hast, bist du politisch und machst dir Feinde, und wenn de keine Meinung hast, oder sie nicht kundtust, wird man dich haltungslos schimpfen und du machst dir ebenso Feinde.
Gesetze
In ihrer wohlmeinenden Absicht, alles für uns zu regulieren, vergessen die Gesetzgeber stets, dass das Gesetz selbst einer Regulierung bedarf, damit es nicht zu einem unübersichtlichen Paragraphenwald heranwächst, den selbst Juristen kaum noch durchblicken. Deshalb hier ein paar Grundregeln, an denen sich die Gestaltung des Gesetzes orientieren sollte:- Das Gesetz dient den Menschen und nicht umgekehrt. Menschen haben Rechte und Bedürfnisse, Institutionen nicht. Das Gesetz muss sich zuallererst vor dem denkenden und fühlenden Wesen rechtfertigen, das von ihm betroffen ist. Dinge wie der Staat, die Gesellschaft oder die Wirtschaft sind keine denkenden und fühlenden Wesen, sondern Institutionen, welche ebenfalls einzig dem Wohl der Menschen dienen, die ihnen erst die Daseinsberechtigung verleihen, und haben deshalb niemals Vorrang vor den Menschen. Institutionen sollen stets kritisch hinterfragt werden.
- Die Gesetzgebung muss auf wissenschaftlich fundierten Fakten aufbauen und stetig auf den neuesten Stand geprüft werden. Religion, Tradition, Spekulation und Symbolpolitik sind keine gültigen Kriterien der Gesetzgebung. Wenn ein bestimmtes Gesetz in einem anderen Land im Sinn der hier genannten Richtlinien erwiesenermaßen besser geregelt ist, soll dies als Vorbild genommen werden und das eigene Gesetz entsprechend angepasst werden.
- Grundsätzlich gilt: Es ist alles erlaubt, solange es keinen Schaden verursacht. Den Menschen soll soviel Eigenverantwortung wie möglich zugestanden werden. Gesetzliche Regelungen sollen als zu vermeidende Ausnahme angesehen werden. Der Bestand an Gesetzen ist so gering wie möglich und aufgeräumt zu halten. Das Gesetz soll keine Belastung im Alltag sein und keine unverhältnismäßige Arbeit verursachen. Überflüssige, überholte und als untauglich erwiesene Gesetze, sowie Gesetze die mehr Verunsicherung als Klärung verursachen sind unverzüglich abzuschaffen oder zu ändern.
- Das Gesetz muss eindeutig und allgemeinverständlich formuliert sein. Es gilt: ein Gesetz für einen Sachverhalt. Mehrfache Anwendungsfelder oder Zweckentfremdung aufgrund mehrdeutiger Interpretierbarkeit sind zu vermeiden. Die zugrunde liegenden Werte sowie die Zielsetzung eines jeden Gesetzes sollen explizit genannt und definiert werden, sodass jeder logisch nachvollziehen kann, wozu ein bestimmtes Gesetz dient und ob es praktikabel ist.
- Das Gesetz muss fair sein. Es darf nicht möglich sein, den Rechtsweg zu missbrauchen, um aus Eigennutz, Böswilligkeit oder Pedanterie Leuten Schaden zuzufügen. Es darf auch nicht sein, dass man sich mit Geld bessere Anwälte, und damit indirekt Gerichtsurteile erkaufen kann oder durch das in die Länge Ziehen des teuren Prozesses seinen Gegner ausbluten lassen kann. Es braucht eine Art Justiz-Handicap für reiche und mächtige Akteure. Der Satz "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" ist zynisch, solange man ein Jurastudium oder Anwälte braucht, um überhaupt sicher durch das Minenfeld der Justiz navigieren zu können.
- Konsequenzen bei Rechtsverletzungen dienen der Schadensbegrenzung und dem Schutz Unschuldiger, wenn möglich der Wiedergutmachung und der Rehabilitation des Täters. Sie dienen nicht der Vergeltung und nicht der Abschreckung. Sie sollen keinen zusätzlichen Schaden anrichten. Kein Opfer, kein Verbrechen.
- Jegliche gesetzgebende Prozesse und ihre Einflussnehmer wie Lobbyismus haben transparent und anfechtbar zu sein. Es darf nicht sein, dass Entscheidungen, die das Volk betreffen unter Auschluss des Volkes getroffen werden.
Menschenrechte
Gegen universelle Menschenrechte habe ich nichts einzuwenden, sie gehören zu den löblichesten Entwickungen der Menschheit. Einwände habe ich dort, wo sie zu kurz gegriffen oder missverständlich formuliert sind. Wichtig ist, dass man ein Recht in Anspruch nehmen kann, aber nicht muss. Häufig werden Rechte mit Pflichten durcheinandergebracht. Rechte sollte man feiern, Pflichten sollte man überwinden (vgl. Freitaglandmänner und Maschinensäcke im Vergleich/Pflicht).Es ist höchst problematisch, dass man bei Mernschenrechten der Gnade von Regierungen ausgesetzt ist. Eigentlich sollte jedes Individuum einzeln unterschreiben. Man sollte in einer Liste der gängigen Rechte einzeln ankreuzen können. Wer ein Recht anderen vorenthalten will, für den soll dieses Recht selbst auch nicht gelten. Aber das ist aufgrund der menschenfeindlichen Kausalität natürlich nicht umsetzbar.
- Naturgegebene Rechte
Aus dem angeborenen Instinkt eines jeden empfindenden Lebewesens, Leid zu vermeiden werden "angeborene" oder "naturgegebene" Grundrechte abgeleitet. Wenn diese Rechte tatsächlich naturgesetzlich verankert wären, könnte man sie genausowenig brechen, wie die Gesetze der Gravitation und wir bräuchten keine Menschenrechtserklärungen. Aber die Natur gibt uns überhaupt keine Rechte, sie gibt uns nur die Fähigkeit zu leiden und sieht dann tatenlos zu, wie böse Menschen diese Schwäche ausnutzen. Die Natur selbst ist die Ursache allen Leidens. Unser Moralempfinden ist nur eine Variable unter Vielen, die es schwer hat, sich gegen die Übermacht schlechter Einflüsse durchzusetzen. Die natürlichen Zwänge sind schon schlimm genug, deshalb sollte das Leben nicht durch gesellschaftliche Zwänge noch erschwert werden. - Freude und Freiheit
Leben an sich ist nur eine Ansammlung von Stoffwechselprozessen. Was das Leben lebenswert macht und was die Grundlage all unseres Strebens ist, ist unser Wohlergehen, das sich in authentischen positiven Emotionen und der freien Entfaltung unserer wahren Persönlichkeit ausdrückt. Dehalb sind Freude und Freiheit die höchsten Werte, die nicht voneinander zu trennen sind und die sich niemals gegenseitig aufheben dürfen. Wahrhaftige Freude muss auf freiem Willen aufbauen und wahrhaftige Freiheit muss authentische Freude als Ziel haben. Es spricht viel dafür, dass freier Wille eine Illusion ist, aber wir haben ein Gefühl von Integrität, dessen Verletzung Leid erzeugt. Das Empfinden von Freude kann auch unfreiwillig durch Hirnwäsche, Drogen oder künstliche Nervenstimulation gefördert werden. Auch könnte jemand Morde rechtfertigen, wenn dadurch Leid im Leben verhindert wird. Solche Maßnahmen wären eine Verletzung der Integrität einer Person. Jeder hat das Recht, für sich persönlich einen Weg geringerer Freude und Freiheit zu wählen. Wer aber anderen beim Streben nach maximaler Freiheit und Freude im Weg steht, oder gar aktiv Leid verursacht, ist ein Menschenfeind.
Die Natur, der größte Menschenfeind überhaupt, verhindert das Ausleben absoluter Freiheit. Deshalb sind wir genötigt, es auf die maximale Freiheit zu beschränken. Die Freiheit des einen endet dort, wo sie die Freiheit des anderen beeinträchtigt. Man kann aber fast nicht tun, ohne dass es das Potential hat, Schaden anzurichten. Deshalb wird es immer Gezänk geben, wo genau die Grenze zwischen Freiheit und Verantwortung liegen soll. - Recht auf Leben
Ein objektiver Sinn oder Wert des Lebens ist nicht erkennbar und wäre auch eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts. Das Angebot lässt zwar zu Wünschen übrig, aber der Überlebenstrieb, die Gier nach positiven Emotionen und die Verlustangst gewährleisten die Nachfrage, die den subjektiven Wert des Lebens bestimmt. Die Tatsache, dass normalerweise niemand sterben will und auch keine Angehörigen sterben sehen will, ist der Grund dafür, dass das Töten allgemein als verwerflich gilt. Wo keine Freude, kein Sinn und keine Hoffnung empfunden wird, verliert das Leben seinen subjektiven Wert und das Wesen wird suizidal. Dort, wo ein erteiltes Recht auf Leben nicht mit einem Recht auf positive Empfindungen einhergeht und wo es ohne das Recht auf selbstbestimmtes Sterben zu einem alternativlosen Zwang wird, ist dieses Recht scheinheilig. - Suizid und Sterbehilfe
Zur Souveränität über das eigene Leben gehört auch, dass man über sein eigenes Sterben bestimmen darf, jederzeit und ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Auch ist niemand als kriminell zu betrachten, der anderen einvernehmlich dabei hilft. Es müssen legale, sichere und schmerzfreie Methoden der Selbsttötung zugänglich sein. Natürlich ist der Tod selten eine freie Entscheidung, sondern nur das geringere von zwei Übeln in einer düsteren Situation. Es ist immer auch eine Belastung für etwaige Angehörige, die man in seine Entscheidung mit einbeziehen sollte. Die Welt lässt keine Gelegenheit aus, es einem schwer zu machen. Doch wer anderen den letzten Rest Würde nimmt und sie zu unerträglichen Leiden zwingt, indem er ihnen diesen Ausweg verwehrt, ist genauso bösartig, wie die Welt, die einen erst in solch ein Dilemma bringt. Wer den Leuten wirklich helfen will, muss ihr Selbstbestimmungsrecht respektieren, ihnen wirklich zuhören und alle Optionen offenhalten. Bevormundung und Stigmatisierung ist keine Prävention. Das führt nur dazu, dass Betroffene sich missachtet fühlen und unsichere Suizidmethoden auf eigene Faust durchführen. - Abtreibung
Jeder hat das Recht, über seinen Körper frei zu bestimmen. Die Natur hat in ihrer totalen Verachtung für die Menschenrechte dafür gesorgt, dass bei einer Schwangerschaft zwei Körper aneinandergekettet sind. Der Nachwuchs besetzt als Parasit den Körper der Wirtin und verursacht ein neunmonatiges Leiden, dass normalerweise aufgrund des Fortpflanzungstriebs als nicht so schlimm empfunden wird. Es birgt aber gesundheitliche Risiken und unfreiwillig kann es traumatisierend sein. Bei der Abtreibungsdebatte geht es darum, ob man lieber Kinder tötet oder Mütter foltert. Die Einen werten die Selbstbestimmung der Mutter höher. Das Kind habe kein Sonderrecht, ihren Körper gegen ihren Willen zur Selbsterhaltung zu benutzen. Die anderen werten das Leben höher, sie sehen Abtreibung als Mord und halten dies für ein schlimmeres Verbrechen, als die Frau ihrer Rechte zu berauben. Wie bereits erwähnt, ist Leben um jeden Preis kein guter Maßstab. Wohlergehen ist entscheidend. Der Zwang, ein ungewolltes Kind auszutragen und durchzufüttern führt bei Mutter und Kind zu mehr Leid. Der Embryo kann nicht nach seiner Meinung gefragt werden. Auch ab wann ein Embryo Schmerz wahrnehmen kann, sollte bedacht werden. Allein, weil es so viele Faktoren zu beachten gilt, und jeder Fall individuell ist, muss den Betroffenen das Recht einer individuellen Entscheidung zugetanden werden. - Todesstrafe
Die Todesstrafe gilt als Gipfel der Bestrafung und ihre Befürwortung als Zeichen eines autoritären und empathielosen Charakters. Es gibt Schlimmeres als den Tod, und es obliegt dem persönlichen Geschmack, ob er lebenslanger Gefangenschaft oder Folter vorzuziehen ist. Allerdings ist der Tod endgültig und die Hoffnung auf Begnadigung dahin. Zusammen mit der Überbewertung des Lebens ohne Berücksichtigung der Lebensqualität und einem möglichen Aberglauben an die Heiligkeit des Lebens begründet dies die Stellung der Todesstrafe als Schlimmstmögliche. Außerdem ist Kritik an der Todesstrafe auch meist allgemeine Systemkritik, denn Gesellschaften, die diese Strafe anwenden, sind auch sonst nicht für ihren humanen Umgang bekannt. Harte Strafen führen nicht zu weniger Kriminalität. Täter wägen ihr Handeln nicht rational nach dem zu erwartenden Strafmaß ab. Ein brutales System bringt mehr brutale Menschen hervor. Kritik hört man vor allem im Zusammenhang mit Hinrichtungen Unschuldiger oder bürokratischer Hartherzigkeit bei reuigen Verurteilten. Wenn ein tatsächliches Monster umgebracht wird, vernimmt man wenig Gegenwind. Es versteht sich von selbst, dass die Todesstrafe, wenn überhaupt, nur unter sehr strengen Auflagen anzuwenden wäre:- Nur bei bereits durchgeführten Taten mit nachweislich physich existierenden Todesopfern.
- Zweifelsfrei erwiesene Schuld in einem seriösen, international anerkannten Gerichtsverfahren.
- Keine Einzeltaten, sondern eine organisierte kriminelle Karriere mit systematischer, massenhafter Begehung von Schwerverbrechen.
- Besondere Kaltblütigkeit, Reulosigkeit und Grausamkeit des Täters.
- Extreme Gefährlichkeit und Rehabilitierungsunfähigkeit des Täters.
- Recht auf Eheschließung
Die Monogamie ist ein Relikt aus Tagen, als es keine Verhütung gab und Geschlechtskrankheiten für die Strafe übernatürlicher Mächte gehalten wurden, als Patriarchen von Blutlinien, Erbreihenfolgen und profitablen Allianzen besessen waren. Autoritäre Herrscher wollen seit jeher das Privatleben und die Interaktionen ihrer Untertanen kontrollieren. Wer meint, seine Liebe von einer Behörde abstempeln lassen zu müssen, soll das tun dürfen. Aber niemals darf die Ehe eine Voraussetzung sein, um auf bestimmte Weise zusammenleben zu dürfen. Ziel sollte ein Recht auf zwischenmenschliche Beziehungen sein, unabhängig von Form und Funktion. Noch heute wird die Ehe steuerlich subventioniert, weil die Familie als Keimzelle der Gesellschaft gilt, aus der das Kanonenfutter für die auf ewiges Wachstum angewiesene Wirtschaft entspringt. Ein Ehezertifikat garantiert aber weder eine stabile Beziehung, noch elterliche Kompetenz. Da Menschen von sich aus unfähig zum harmonischen Miteinander sind, war die Ehe auch ein gesellschaftlicher Zwang zur Treue, der nicht selten zu großem Beziehungselend geführt hat. - Recht auf Staatsbürgerschaft
Über die Notwendigkeit einer Solchen in einer komplexen und bevölkerungsreichen Welt kann man diskutieren, aber uns das als große Errungenschaft der Zivilisation zu verkaufen, ist fragwürdig. Denn wenn man Keine hat, ist man ein Ausgestoßener, der nirgends einreisen darf. Die Staatsbürgerschaft ist der Zwang, sich ein Etikett anzukleben, um von der eigenen Spezies auf dem eigenen Planeten geduldet zu werden. Man muss sich registrieren lassen, einen Pass mit sich herumschleppen und Behörden um Aufenthaltserlaubnis anbetteln. Die bestehende Staatsbürgerschaft sowie ihr Entzug kann dazu missbraucht werden, um Menschen zu verbannen oder in einem Land gefangen zu halten und die Hilfsbereitschaft anderer Länder zu kriminalisieren. Das ist im Vergleich zu einem Steinzeitmenschen, der sich ohne zu fragen frei auf dem ganzen Planeten bewegen kann, nicht als Fortschritt zu bezeichnen, sondern als ein Nachteil der modernen Welt. - Recht auf ein Zuhause
Die Geborgenheit eines eigenen Zuhauses ist ein wichtiges Grundrecht. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Leute zur Miete wohnen müssen, nur zu horrenden Preisen in einem fremden Haus geduldet, jederzeit vom Rauswurf bedroht. Es ist eine Schande, dass es überhaupt legal ist, jemanden gegen seinen Willen obdachlos zu machen. Wer ein Eigenheim besitzt, ist noch lange nicht sicher, sondern muss Steuern für sein bloßes Bleiberecht zahlen und wenn sie entscheiden, eine Autobahn über dein Grundstück zu bauen, ist es auch in nichtkommunistischen Ländern ganz schnell vorbei mit deinem Eigentumsrecht. Wenn du Schulden hast, wird erwartet, dass du dein Haus veräußerst, als wäre es beliebiges Kapital, das ungenutzt herumliegt. Dass es sich um den höchst privaten, existentiellen Lebensraum handelt, und dass "Zuhause" mehr bedeutet, als eine austauschbare Unterkunft, interessiert die Geldhaie genausowenig, wie wo du all deine Habe unterbringen sollst. Menschenwürde und Recht auf Leben sind für die Herrschenden nur leere Worthülsen, die sich nach Belieben reduzieren lassen von würdigen Lebensumständen auf das bloße Vorhandensein von Lebenszeichen. - Recht auf Freizeit
Freizeit ist heilig und unantastbar. Als Freizeitversprechen gelten Pausen, Feierabend, Wochenende, Feiertage, Urlaub, Ferien und Ruhestand. Diese haben Vorrang vor der Arbeit und sind nicht widerrufbar. Auch nicht, wenn sie unbeabsichtigt erteilt wurden. Beispiel: Jemandem Semesterferien gewähren und diese von vornherein für Klausuren anzudenken. In diesem Fall wurde das Wort “Ferien” unbedacht gebraucht, aber die Würfel sind gefallen. Mit den Ferien hat man auch das unanfechtbare Recht auf Freizeit erteilt. Diese für Arbeit zu missbrauchen ist schändlicher Betrug. Jeder hat das Recht, an sämtlichen existierenden Feiertagen frei zu haben, völlig unabhängig von Zweck und persönlicher Bedeutung der Feiertage. Fallen mehrere Freizeitanlässe zusammen, z.B. Feiertage auf das Wochenende, so sind die Anlässe zu verlegen. Die einmal erlebte jährliche Gesamtmenge von Freizeit darf zukünftig nie wieder unfreiwillig unterschritten werden. Selbstverständlich steht es jedem frei, seine Freizeit freiwillig für Arbeit zu nutzen. Man bedenke, dass Freizeit nicht gleichzusetzen ist mit herumgammeln oder gar Zwangspausen. Sie dient dazu, zu tun, was einen glücklich macht.
Krieg
Krieg ist die dümmste Erfindung der Menschheit und jeder, der Militarismus und Kriegstreiberei befürwortet, ist ein zurückgebliebender Untermensch und ein abscheulicher Verbrecher. Wenn es nach mir ginge, würde das Militär sofort, weltweit, vollständig und auf ewig eingestampft werden und der Gesamte Rüstungsetat in Bildung und Gesundheitswesen investiert werden. Doch auch hier gönnt einem die Welt den Pazifismus nicht. Das würde nur funktionieren, wenn alle mitmachen, aber weil das Schlechte immer dominiert, braucht man auch einer friedliebenden Mehrheit nur wenige gewalttätige Barbaren gegenüberstellen, um alles zu ins Verderben zu stürzen. Verständlicherweise hat kaum jemand Lust, sich für die Machtgier und Streitlust irgendwelcher Herrscher zu opfern, deshalb baut das Militär seit jeher auf Propaganda und ein System aus Zwang, blindem Ghorsam und Bestrafung. Die Notwendigkeit der Verteidigungsfähigkeit muss als Legitimation herhalten, sensible Menschen schwach und feige zu schimpfen, Aufrüstung und altmodische Rollenbilder von kämpfenden Männern und Nachwuchssoldaten produzierenden Frauen zu propagieren, sowie die Unterwerfung des Einzelnen unter kollektive Werte zugunsten der gemeinsamen Stärke. Vielleicht stimmt es, dass allzu individualistische und pazifistische Zivilisationen in der bösen Welt nicht bestehen können, doch ist solch eine Natur, die das Streben nach Frieden und Selbstbestimmung nicht würdigt, auch nicht zu würdigen. Ich verachte diese verdorbene, blutgetränkte Welt und weigere mich, Teil dieser Maschinerie zu sein.Sklaverei und Zwangsarbeit sind zurecht abgeschafft, doch dieses noble Ansinnen verkommt mit der Ausnahme von gewissen Staatsdiensten zu einem Lippenbekenntnis. Jeder Staat, der Zwangsrekrutierung nicht konsequent ächtet, kann nicht als Rechtsstaat bezeichnet werden. Solange es genug Freiwillige gibt, sollte man froh sein, dass die Gefahr der Zwangsrekrutierung geringer ist. Deshalb ist das Engagement gegen das Berufsmilitär auch nicht das Gelbe vom Ei. Freiwillige Soldaten feiern sich gerne selbst für ihren aufopferungsvollen Dienst an der Gesellschaft, Friedensaktivisten sehen sich ebenfalls als Streiter für eine edle Sache. Angesichts der chaotischen Kausalität kann niemals genau bestimmt werden, wann die Diplomatie versagt und eine gewaltsame Intervention langfristiges Leid effizienter verhindert. Dies ist wieder ein perfider Versuch der Natur, durch Unklarheit die Gesellschaft zu spalten und uns dazu zu bringen, die Freiheit zu opfern, um die Freiheit zu schützen.
Autoritarismus
Diktatoren, Tyrannen, Despoten, Autokraten - Sie sind ein gewaltiges Armutszeugnis der Gesellschaft. Es ist immer das gleiche Muster, nach dem erbärmliche Jammergestalten mit großer Fresse ihren Geltungsdrang befriedigen und die Leute fallen immer wieder darauf herein. Zuerst lügen die Demagogen das Blaue vom Himmel und versprechen schnelle Problemlösungen, die meistens darin bestehen, gegen irgendeinen Sündenbock zu hetzen. Sie beschwören die überholten Moralvorstellungen der angeblich "guten alten Zeit" und umschmeicheln ungebildete, autoritätshörige Hinterwäldler (was nicht heißt, dass andere Leute immun sind). Sie nutzen Krisen schamlos aus, um die primitivsten Ängste zu schüren. Der verblendete Pöbel bejubelt sie aufgrund ihrer oberflächlichen Erfolge und charismatischen Austrahlung. Oft schreien sie am Lautesten nach Freiheit, aber sie meinen nur die Freiheit, ihre Propaganda ungehindert verbreiten zu können. Wenn sie einmal an Einfluss gewinnen, ist es ganz schnell vorbei mit der Freiheit und man wird sie schwer wieder los. Sie knechten Andere mit drakonischen Strafen, meinen aber selbst über dem Gesetz zu stehen und räumen sich immer mehr Privilegien ein. Sie wollen alles beherrschen, sind aber zu feige, Verantwortung für Probleme zu übernehmen. Sie vertuschen ihre Fehler und unterdrücken Kritik, weil ihr aufgeblasenes Ego und ihr auf Furcht und Lügen gebautes Regime Kritik nicht standhalten kann. Sie sehen sich meist noch als Opfer und spielen beleidigte Leberwurst wie unreife Kleinkinder ohne Unrechtsbewusstsein. Und diese egomanischen Rotzblagen haben dann echte Armeen und Waffen als Spielzeug.Während Diplomaten sich den Mund fusselig sabbeln und hehre Menschenrechtserklärungen verfassen, gibt die Natur den Despoten einen Freifahrtschein für ihr Terrorregime. Wenn man versucht, mit ihnen zu reden, tanzen sie einem auf der Nase herum, wenn man Härte zeigt, eskaliert sofort die Gewalt. Wenn du mit ihnen Geschäfte machst, klebt Blut an deinen Händen, wenn du sie boykottierst, füllen skrupellosere Leute die Lücke und verstärken den schlechten Einfluss. Der Autoritarismus ist ein tückisches Gift, das sich verbreitet, egal ob du es bekämpfst oder förderst. Diktatoren haben auch eine überdurchschnittlich robuste Gesundheit und hohe Lebenserwartung. Sie sterben nicht wie normale Menschen einfach zwischendurch an Krebs. Während ordinäre Mörder und Gewalttäter nur für sich selbst handeln und ihr Schaden relativ begrenzt bleibt, verbreiten Diktatoren ihre kranke Weltsicht in die Köpfe anderer Menschen und lassen andere in ihrem Namen mehr Untaten begehen, als sie alleine jemals könnten. Die hirnlosen Mitläufer ermöglichen, dass sich in der Geschichte ein Schandfleck an den anderen reiht. Diktatoren und ihr Gefolge sind der dreckigste Abschaum der Welt. (vgl. Leidspiegelfluch).
Wenn etwas wirklich strenger Regulierung bedarf, sind es politische Führungspositionen. Autoritarismus ist eines der gefährlichsten Dinge, das im Keim erstickt werden muss. Machtkonzentration ist von Vornherein zu verhindern und je größer jemandes Macht ist, umso kritischer muss man hinschauen. Niemand ist unfehlbar, niemand ist unantastbar, insbesondere nicht, wer sich dafür hält. Es wäre unverantwortlich, wenn jeder unzurechnungsfähige Psycho aufgrund geschickter Demagogie an die Macht kommen könnte. Jeder, der ein hohes politisches Amt bekleiden möchte, soll sich regelmäßig einem Eignungstest durch unabhängige Experten unterziehen müssen (ironische Empfehlung: die Strenge des Tests steigt proportional zur Anzahl und Qualifikation der benötigten Bodyguards). Folgende Faktoren führen zu sofortiger Disqualifizierung und lebenslangem Berufsverbot:
- Leugnung wissenschaftlich und historisch belegter Fakten sowie erkennbare Beeinflussung von Amtshandlungen durch unbelegte Ansichten wie Religion, Verschwörungstheorien und Vorurteile.
- Persönlichkeitsstörungen wie Größenwahn, Narzissmus, Soziopathis, Psychopathie und Paranoia
- autokratische Bemühungen, wie die Befugnisse des eigenen Amtes auszuweiten, die Amtsenthebung zu erschweren, Eingriffe in die Gewaltenteilung und die freie Meinungsbildung
- jegliche militaristische und expansorische Tendenzen
- gezielte und wiederholte Diskriminierung von Personen und Personengruppen (Ausdrücklich nicht gemeint sind Jugendsünden oder einzelne dumme Witze und missglückte Kommentare).
Religion
In grauer Vorzeit haben sich die ungebildeten Menschen natürliche Phänomene mit Mythen und Magie erklärt. Aus ihren Trugschlüssen haben sie Regeln gezogen, die zu mächtigen Institutionen der Unterdrückung wurden. Dies mag bei der Enticklung früher Kulturen ein wichtiger Faktor für gesellschaftliche Stabilität gewesen sein, doch Wissenschaft und Ethik entwickeln sich stetig weiter. Religionen können ihre vermeintlich gottgegebenen Lehren gar nicht, oder nur mühsam anpassen und sind eines der größten Hemmnisse für den Fortschritt. Doch so starr ihre Texte auch sind, so flexibel sind die Religionen bei der Auslegung im Nachhinein, um ihre Irrtümer umzudeuten, sich aus der Verantwortung zu ziehen und den Fortschritt als ihren Verdienst zu verbuchen. So schwelen Religionen auch heute noch als Lückenbüßer für Unerklärtes, als irrationales Trostpflaster und als Sammelbecken für rückständiges Gedankenschlecht.
Unser Gehirn ist ein Werkzeug, das es uns ermöglicht, mit der Außenwelt zu interagieren. Sein primärer Zweck ist nicht, uns glücklich zu machen oder objektive Wahrheit zu finden, sondern ein Verhalten sicherzustellen, das Überleben und Fortpflanzung dient. Unser Bewusstsein generiert einen unstillbaren Lebenshunger und ein Gefühl großer Wichtigkeit unserer Selbst. Es täuscht uns gerne mit irrationalen Hoffnungen auf ein größeres Dasein jenseits des irdischen Lebens, um die Diskrapanz zwischen Selbsterhaltungstrieb und der Realisierung unserer Vergänglichkeit zu überbrücken. Wenn wir uns nicht selbst belügen oder unsere Wünsche und Ideale mit der grausamen Realität in Einklang bringen, straft uns diese Realität mit Weltschmerz oder schlimmeren psychischen Leiden. Die Fähigkeit, über unseren Tellerrand hinaus zu denken, die uns so erfolgreich als Spezies gemacht hat, lässt uns ebenso leicht zerbrechen, wenn wir den Unzulänglichkeiten unserer begrenzten Existenz gegenüberstehen. Realitätsflucht ist angesichts dieser Realität nur konsequent, jedoch führt auch dies meist zum Schaden. Der labile Geist lässt sich nur allzu leicht täuschen, jeden erdenklichen Unsinn zu glauben und in dessen Namen jede erdenkliche Gräueltat zu begehen.
Nach niemals abgeschlossener Überlegung bezeichne ich mich als agnostisch-atheistischen Antitheisten mit bedingter Sympathie für Pantheismus.
- Agnostiker
Unsere Sinne, unser Verstand und unsere Technik sind beschränkt. Es gibt sicher noch eine ganze Menge hinter unserem geistigen Horizont zu entdecken, aber ob es tatsächlich ein höheres Bewusstsein gibt, wie es geartet ist, ob es mit uns interagieren kann, ob wir jemals über unsere physischen Begrenzungen hinauswachsen und daran teilhaben können, lässt sich nicht anhand angeblich übersinnlicher Erfahrungen täuschungsanfälliger Gehirne beurteilen. Wissenschaft ist der einzig objektive Weg der Erkenntnis. Solange das nicht wissenschaftlich geklärt ist, ist es angebracht, sich Agnostiker zu nennen. Man sollte sich aber keine großen Hoffungen machen. Alles deutet daraufhin, dass das Universum einen Scheiß auf uns gibt und mit jeder neuen Erkenntnis wird es enger. - Atheist
Über Gott zu philosophieren soll selbstverständlich erlaubt sein, aber unsere gesellschaftliche Lebenspraxis sollte sich nur auf das stützen, was wir mit Sicherheit wissen. Jedes ehemals unerklärte Ereignis, das jemals aufgeklärt wurde, hatte natürliche Ursachen. Niemals wurden übernatürliche Vorgänge nachgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der unzähligen Religionen entgegen der Logik wahr wäre und falls ja, ohne die Hilfe der Logik als einzig verlässliche Entscheidungsgrundlage die Richtige herauszupicken ist überaus gering. Falls es einen Gott gibt, so ist er mit großer Wahrscheinlichkeit anders, als angenommen. Es lohnt sich nicht, sein Leben nach einer rein spekulativen Gottheit auszurichten. Für die Moral bedarf es keiner göttlichen Gebote, sondern Empathie. - Antitheist
Die altgedienten Religionen sind wissenschaftlich und ethisch nicht mehr haltbar. Ein modernes Weltbild lässt sich mit den abstrusen Mythen und rückständigen Dogmen nur über Ignoranz und mentale Gymnastik in Einklang bringen. Sich religiöse Texte nicht als fehlbares Menschenwerk einzugestehen und sich nicht konsequent von den barbarischen Handlungen, die der jeweiligen Gottheit darin zugeschrieben werden zu distanzieren, ist gefährlich. Durch blinden Glauben an einen unverständlichen aber angeblich unfehlbaren Gott lässt sich jedes Verbrechen rechtfertigen. Religiöser Hirnwäsche muss mit Bildung und vorgelebter Menschlichkeit auf religionsunabhängiger Basis entgegengewirkt werden. Glaube ist keine freie Entscheidung. Man ist überzeugt, oder nicht. Wenn die Existenz eines Gottes bewiesen werden würde, wäre ich gezwungen zu glauben, aber Liebe und aufrichtige Anbetung lässt sich nicht erzwingen. Der Zustand der Welt bedeutet, dass Gott nicht fähig oder nicht willens ist, Leid zu verhindern, womit er auch nicht anbetungswürdig ist. In der Hinsicht bin ich Antitheist. - bedingter Pantheismus
Weder kann ich an Märchen glauben, nur weil sie so angenehm klingen, noch klingen religiöse Märchen angenehm für mich. Aber wenn ich eine Sache an religiösen Leuten verstehen kann, ist es ihr Wunsch, diese zynische Welt zu transzendieren. Anders als viele Atheisten, die sich ihr profanes Dasein mit all seinen Leiden und Entbehrungen schönzureden versuchen, empfinde ich die Natur auch ohne Gott als Diktatur, ein sterbliches Leben als unbefriedigend und das Leid durch nichts zu entschuldigen. Wir haben die Fähigkeit zu träumen, uns so viel mehr vorzustellen, als diese Welt zu bieten hat. Bei aller Freude durch Erkenntnis, die häufig banalen und entzaubernden Wahrheiten sind eine Enttäuschung. Eine höhere und angenehmnere Existenzform würde ich begrüßen, aber sie sollte auf pantheistischer Grundlage sein, ohne bevormundenden Gott und sein dreckiges hierarchisches System. Man sollte gleichberechtigten Anteil am Universum haben.
Wissenschaft
Objektive Wahrheit lässt sich nie gänzlich erfassen, wir können uns ihr nur annähern. Die wissenschaftliche Methode ist die beste uns bekannte Methode, um das zu tun, weil sie die Fehleranfälligkeit der menschlichen Wahrnehmung zu umgehen versucht. Sie benutzt einheitliche Standards, geeichte Messinstrumente und eine klar definierte Sprache. Es werden Kontrollexperimente durchgeführt und alles penibel dokumentiert. Möglichst viele Leute mit verschiedenen Blickwinkeln überprüfen die Ergebnisse, kritisches Hinterfragen wird nicht nur ermutigt, sondern gefordert. Wissenschaftliche Thesen stehen nicht im luftleeren Raum, sondern sie werden mit anderem Wissen verknüpft, in einen Kontext gebracht und praktisch angewendet, wobei Fehler zutage treten. Die Wissenschaft ist nicht unfehlbar, aber Fehler werden (im Gegensatz zur Religion) gezielt gesucht und ausgebessert.
Korrekt angewendet, ist die Methode also sehr zuverlässig. Doch Wissenschaft wird von Menschen betrieben, die aus vielerlei Gründen nicht immer korrekt wissenschaftlich arbeiten. Es ist unmöglich, alles selber nachzuprüfen. Das akademische System ist genauso korrupt, wie alles andere, aber die Wissenschaft an sich ist vertrauenswürdig.
Bürokratie
Auch hier setzt sich immer das Schlechte durch. An die Macht gelangen nicht diejenigen, die zielorientiert und im Interesse der betroffenen Menschen handeln, sondern diejenigen, die das System an sich erhalten wollen, egal wie verkorkst es ist (Pournelle's Iron Law of Bureaucracy). Und so verwandelt sich die Bürokratie, die Dinge eigentlich geordneter und effizienter machen soll, in ein Irrenhaus voller Amtsschimmel und Paragraphenreiter. Bürokratie ist eine Geißel der Menschheit, die die Lebensqualität um ein Vielfaches verringert.
Bürokratie ist wie ein Schulhofschläger, der hinter jeder Ecke lauert, dir dein Pausenbrot klaut, dich zwingt, seine Hausaufgaben zu machen und dich fertig macht, wenn ihm deine Frisur nicht passt. Bürokratie beschert dir ein Leben voller Ängste und Sorgen, sie mischt sich überall ein und lässt dich kaum eine Entscheidung selbstständig fällen, ohne dass du fürchten musst, irgendwelche Regeln übersehen zu haben, von deren Existenz du nichts weißt. Bürokratie spricht den Menschen jede Eigenverantwortung ab. Sie presst alles in starre Regeln, ungeachtet der individuellen Situation. Weil jeder Furz amtlich registriert werden muss, liegen sämtliche Informationen in den Ämtern vor, aber anstatt bei ihren Kollegen anzufragen, die dafür bezahlt werden, den lästigen Verwaltungsscheiß zu machen, musst du selber alle Zettel der Welt parat haben, um sie bis spätestens vorgestern aushändigen zu können. Aus Datenschutzgründen müssen sie dich um Erlaubnis fragen, aber du hast nicht das Recht, die Auskunft zu verweigern. Warum machen Geschäftsleute Inventur? Nicht weil sie zu doof sind, den Überblick über ihr Zeug zu behalten, sondern weil die Bürokratie einen im wahrsten Sinne des Wortes zur Erbsenzählerei zwingt. Sie nötigen dich, dein ganzes Haus abzubauen und jeden Ziegelstein zu vermessen, wenn es ihnen in den Sinn kommt. Und dann musst du alles auf dem Stand der neuesten Vorschriften sanieren, was selbstverständlich eine Kostenexplosion mit sich bringt.
Du denkst, die Arbeit ist so schon stressig genug, aber wie entspannt wäre sie doch, wenn du danach einfach Feierabend hättest. Aber du musst auch sehen, dass all die Steuern und Versicherungen korrekt sind. Sie schicken dir Briefe voller kryptischer Zahlen und verklausuliertem Fachchinesisch, du musst in deiner Freizeit noch die Arbeit eines Anwalts und Buchhalters machen, wirst aber nicht dafür entlohnt, sondern musst blechen. Jede Unregelmäßigkeit in deinem Leben verursacht einen Riesenberg Papierkram. Hast du irgendwelche Nebeneinkünfte oder Geldanlagen, willst du ansatzweise flexibel sein, deinen Broterwerb selbst zu gestalten, verdirbt dir die Bürokratie auch den letzten guten Willen, weil sie dir tonnenweise Steine in den Weg legt. Wenn du auch nur einen auf der Straße gefundenen Cent nicht korrekt verrechnest, wirst du kriminalisiert.
Bürokratie operiert oft mit veralteten Standards, die an der heutigen Lebensrealität vorbei gehen. Die Reformierung solcher Missstände benötigt ähnlich astronomische Bearbeitungszeiten wie sie auch der gewöhliche Antragsteller zu erwarten hat. Außer, wenn für die Mehrheit alles rund läuft und sich niemand beschwert, dann kriegen die Politiker die fixe Idee, das System umkrempeln zu müssen und es werden schnell mal in der Mittagspause unausgegorene Reformen durchgewunken. Ganz undemokratisch und gegen alle begründeten Bedenken. Wenn dann alle damit überfordert sind, Fristen unmöglich einzuhalten sind und sich herausstellt, dass die Reform das Ziel verfehlt, dann greift sofort wieder die übliche bürokratische Schwerfälligkeit und es lässt sich nicht mehr einfach rückgängig machen.
Es muss eine Bürokratiebekämpfungsbehörde (BBB) eingeführt werden, deren Aufgabe es ist, Kriterien für die Minimierung von Bürokratie zu erstellen und deren Umsetzung durchzusetzen. Verantwortliche, die sich bürokratische Prozesse ausdenken, müssen diese zur Prüfung vorlegen. Die BBB nimmt auch Beschwerden über Missstände entgegen und prangert sie öffentlich an. Opfer erhalten hier schnelle, niedrigschwellige Hilfe. Die BBB hat die Befugnis, bürokratische Absurditäten provisorisch auf Eis zu legen, bis das Verfahren im Sinne des gesunden Menschenverstandes geändert wird.
Digitalisierung
Die Digitalisierung wird als Fortschritt gepriesen, doch in vielen Fällen führt sie in die Abhängigkeit von Technik. Man wird genötigt, bestimmte digitale Dienste zu benutzen, auch wenn das gar nicht in den eigenen Lebensentwurf passt. Technik macht viele Dinge einfacher und billiger, aber sie ist auch notorisch unzuverlässig und fehleranfällig. In immer mehr Bereichen muss man sich mit dummen Maschinen herumplagen und Personal, mit dem man vernünftig reden kann wird immer seltener. Wenn dann mal ein Gerät ausfällt, ist Holland in Not. Technik ist auch ein Einfallstor für Missbrauch. Cyberkriminalität, staatliche Überwachung und Unternehmen, die ihre Kunden manipulieren und entmündigen werden immer dreister.
Hier ist eine exzellente Auflistung von lästigen Internetproblemen (externer Link, Text nicht von mir, ich stehe in keiner Verbindung zu der Seite):
http://www.ex-astris-scientia.org/techsupport/internet_annoyances.htm
Asoziale Medien
Das Internet bietet phantastische Möglichkeiten. Es gibt den kleinen Leuten eine Stimme, man kann sich vernetzen, informieren und kreativ sein wie nie zuvor in der Geschichte. Doch wer anfangs noch glaubte, dies würde zu mehr Freiheit und Gleichheit und zu besserer Verständigung führen, wurde wie immer eines Schlechteren belehrt. Auch im Internet hat sich eine ungesunde Machtkonzentration gebildet. Profitgetriebene Großkonzerne stellen Infrastruktur und Dienstleistungen scheinbar kostenlos zur Verfügung, aber sie nutzen die menschlichen Schwächen aus, um ihre Nutzer abhängig zu machen, sie in einer Endlosschleife des Konsums gefangen zu halten und die größtmöglichen Werbeeinnahmen aus ihnen herauszupressen. Sensationsgier, triebgesteuerte Ängste und das Bedürfnis nach Bestätigung sorgen dafür, dass sich Fake News, Verschwörungstheorien und oberflächlicher Müll schneller verbreiten als seriöse Inhalte und man in eine Filterblase gerät. Unser primitives Gehirn kann weder der Manipulation widerstehen, noch die Reizüberflutung adäquat verarbeiten. Man vereinsamt und verblödet trotz permanenter Interaktion. Bösartige politische Organisationen nutzen die Tücken des Systems aus, um Propaganda zu verbreiten, Zwietracht zu säen und so die Gesellschaft zu destabilisieren. Wo sie ihre Macht festigen können, installieren sie einen Zensur- und Überwachungsapparat. Die Freiheit kann sich kaum behaupten in einem System, das angreifbare technische und psychologische Schwächen hat. Zuletzt lachen wie immer die Bonzen, die fett abkassieren und die Diktaturen, die das Potential moderner Technologie missbrauchen, um ein Volk hirngewaschener und gleichgeschalteter Idioten heranzuzüchten.Für Verbesserungsvorschläge siehe Schuschinet.
Adel
Der Adel versinkt zum Glück zunehmend in der Bedeutungslosigkeit und lohnt eigentlich keiner Erwähnung mehr. Doch soll trotzdem erwähnt werden, wie bescheuert das ist. Bloß weil sich irgendein Wüterich in mythenverklärter Vergangenheit einmal zum Häuptling aufgeschwungen hat, begreifen sich dessen Nachkommen noch unzählige Generationen später als Herrenmenschen von Gottes Gnaden. Dabei ist es nur unqualifiziertes Inzuchtgesocks, das sich auf Kosten des gemeinen Volkes den Wanst vollschlägt und sich einen auf seine übertriebenen Tischmanieren runterholt.
Zwischenmenschliche Beziehungen
Liebe und Partnerschaft
Da Überleben und Fortpflanzung die Haupttriebe des Lebens sind, kann Sex genau wie die Nahrungsaufnahme als ein elementares Grundbedürfnis bezeichnet werden. Ein Mangel an Sex ist vergleichbar mit einer Hungersnot, ein großes Elend, das zu Krankheit und Kriminalität führt. Während die Bekämpfung des Hungers als ehrenwertes Ziel und Zeichen des Mitgefühls gesellschaftlich anerkannt ist, ist Sex extrem schambehaftet und tabuisiert und jemand, der Sex als Grundrecht fordert wird nicht als Wohltäter gesehen, sondern als anmaßender Incel. Denn anders als beim Essen, benötigt man beim Sex mindestens 2 Personen und gegenseitiges Einvernehmen.Nach Jahrmillionen der Evolution sollte man meinen, die sogenannte "soziale Spezies" Mensch hätte ein angeborenes Verständnis für das Aufbauen von Beziehungen und entwickelt, sowie eine weit verbreitete genetisch vorgefertigte Attraktivität. Aber die Anforderungen an Sexpartner kann kaum ein Normalsterblicher erfüllen, die an eine funktionierende Langzeitbeziehung schon gar nicht. Balzrituale sind so fern jeder Logik, so entgegen der Natur des jeweils anderen Geschlechts, dass es ein Wunder ist, dass die Menschheit nicht schon längst ausgestorben ist. Aber die Evolution schert es nicht, irgendetwas gut zu machen. Für sie muss es nur gut genug sein. Gut genug für die Fortpflanzung bedeutet, dass man kurzzeitig mit Liebeshormonen betäubt wird, sodass man hirnlos fickt. Der rest ist egal, solange der Nachwuchs nur irgendwie überlebt und irgendwann wieder hirnlos fickt. Gut genug für die Arterhaltung sind ein paar geborene Traumpartner, der unattraktive Rest kann einsam und verschmäht verrecken.
Und deshalb wird der Partnermarkt beherrscht von Täuschung und Enttäuschung, und nicht selten von Gewalt. Die Natur klärt uns nicht auf, sie verarscht uns von vorne bis hinten mit ihren betrügerischen romantischen Gefühlen. All das sind nur berechenbare, mechanische Reaktionen des Körpers auf Reize. Emotionen und Attraktivität sind nicht mehr als Waren, die konsumiert und weggeworfen werden, sobald das Gehirn meint, seinen Soll zur Arterhaltung erfüllt zu haben.
Familie
Niemand hat das Recht, sich in das Privatleben anderer Leute einzumischen. Solange niemand unfreiwillig Schaden nimmt, sollen sie Beziehungen führen, wie es ihnen beliebt. Das Problem mit Kindern ist, dass man sie nicht vorher fragen kann, ob sie überhaupt in diese Welt oder diese Familie geboren werden wollen und welchen Erziehungsstil sie bevorzugen. Debatten um den richtigen Umgang mit ihnen werden auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, selten werden sie selbst mit einbezogen. Kinder zu machen ist eine grobe Verletzung ihres Selbstbestimmungsrechts und angesichts der Schlechtigkeit der Welt der größte Kindesmissbrauch überhaupt. Wissentlich lebendes Bewusstsein in eine Welt zu bringen, in der von Vornherein klar ist, dass man sein Leben lang schuften muss, dass alle geliebten Menschen verrecken werden, dass man alles, was man sich aufgebaut hat zurücklassen muss und man mit viel zu hoher Wahrscheinlichkeit Opfer von Armut, Gewalt, Krankheiten und Naturkatastrophen wird und dann zu erwarten, dass sie sich klaglos damit abfinden und positiv denken ist egoistisch, weltfremd und verantwortungslos. Zusätzlich wird die freie Entscheidungsfindung, dieses Leben zu beenden durch Überlebensinstinkte und gesellschaftliche Zwänge beeinträchtigt.Der Arterhaltungstrieb und gesellschaftliche Konventionen verführen uns mit Sentimentalitäten, wie toll es wäre, Kinder zu haben und wie wichtig, die Blutlinie fortzuführen, harmonisches Familienglück, Zusammenhalt, Gesellschaft und Versorgung im Alter. Es gibt aber keine Garantie auf ein gutes Gelingen, spätestens der Tod zerreißt jede Familie und man wälzt die Bürde auf seine Kinder ab, aus Angst vor Einsamkeit wieder neue Kinder zu machen. Wie alles, was man sich im Leben aufbaut, ist Familie vergänglich und birgt die Gefahr großen Kummers. Wer gar nicht erst geboren wird, kommt nicht in die Verlegenheit, ein Bewusstsein zu entwickeln, um das Leben zu bewerten, und leidet auch nicht daran, irgendwas verpasst zu haben. Habt ruhig Sex und genießt das erbärmliche Leben soweit es geht, aber verhütet! Durchbrecht den Kreislauf und erspart euren Kindern, in dieser Welt leben zu müssen.
Freundschaft
Echte Freundschaft erwächst aus Sympathie, ähnlichen/sich ergänzenden Interessen und gegenseitigem Respekt basierend auf dem, was die Person von sich aus ist. Mutproben sind scheiße..............Höflichkeit
Freundlich zu sein und seinem Gegenüber nicht unnötig zur Last zu fallen, dagegen ist an Sich nichts einzuwenden. Aber manche haben offenbar nichts Besseres zu tun, als ausufernde Listen kleinlicher Benimmregeln zu verfassen, um künstlich Konfliktpotential zu erschaffen, wo eigentlich gar keins wäre. Sie machen das gesellige Miteinander zu einem angespannten Schaukampf, bei dem sich Leute misstrauisch beäugen, wer die Regeln am besten auswendig gelernt hat.- Regeln, die sich einem intuitiv erschließen
- Regeln, die einen logisch nachvollziehbaren Zweck haben
Wenn man sein Besteck über Kreuz auf den Teller legt, heißt es man unterbricht das Essen, wenn man es parallel legt, heißt das, man ist fertig. Diese Regel ist ein Beispiel für Zweckmäßigkeit und damit legitim. Sie ermöglicht eine Kommunikation. Aber wenn man das nicht so macht, geht die Welt nicht unter. - Regeln, die willkürlich erfunden wurden
Eine häufige Situation ist, dass es als unhöflich gilt, angebotene Speisen und Getränke anzulehnen. Oft handelt es sich dabei um massive Mengen Alkohol oder exotische, als eklig empfundene Dinge. Jeder, der noch ein paar Gehirnzellen im Kopf hat, sollte bemerken, dass es viel unhöflicher ist, jemanden zu zwingen, unbekannte und potentiell schädliche Substanzen in seinen Körper aufzunehmen, als ein Angebot freundlich abzulehnen. Ein anderer Irrsinn ist, wenn irgendwelche Gesten, die überhaupt keine echte Gefahr darstellen, als beleidigend gewertet werden. Z. B. grüßt jemand unwissend mit der falschen Hand. Anstatt auf die Intention der Person zu achten, und die nett gemeinte Geste zu würdigen, verursacht das sinnlose Feindseligkeit wegen einer belanglosen Formalität.